Freitag, 31. August 2007

Meine letzten Tage in Addis Abeba

Mittwoch
Die Ankunft der neuen Praktikantin, Miriam, stand für heute an. Kaum war ich im Institut, dufte ich wieder zurückfahren nach Hause, um dann mitzufahren zum Flughafen, um sie abzuholen. Und konnte dabei auch noch gleich nachfragen, ob mein Flug denn pünktlich gehen würde.
Natürlich wurde es wieder ein totales Chaos. Keine Ahnung, ob die Dame bei der Information überhaupt verstand, was ich wollte. Am Anfang tat sie es auf jeden Fall nicht, und nachdem ich meine Frage wiederholt hatte, sagte sei einfach: „Jaja“. Dann wurde ich, als ich auf Miriam wartete, vom Flughafenpersonal zur Seite geholt und gefragt, ob ich auf sie warte. Ja. Sie habe etwas vergessen.... Dokumente. Wo Miriam denn jetzt sei, fragte ich. Wissen sie nicht. Also wieder Miriam gesucht. Gefunden. Reingeschickt um die Dokumente zu holen. Hatte sie gar keine vergessen.
Dafür war dann meine Jacke weg... Intelligenterweise (keine Ahnung, wie man auf diese Schnapsidee kommen kann) einem Minibusfahrer mitgegeben, damit ich an ihr als Erkennungszeichen zu Miriam finde (die aber gar nicht die Jacke hatte). Die Logik hinter dieser Aktion bleibt mir bis heute verborgen... Wir auf jeden Fall beim Auto, die Jacke verschwunden und ich kurz vorm Wutausbruch (ich glaub, das war auch offensichtlich). Rumlaufen, Jacke suchen, Jacke nicht da. Erste böse Worte meinerseits. Nochmal Rumlaufen, Minibusfahrer und Jacke endlich gefunden und Abfahrt.
Zum Institut fuhr ich dann nicht mehr. Stattdessen schnell Mittagessen und dann mit Miriam in die Stadt und nach Bole. Ins LimeTree und zur Kathedrale und am Rückweg voll in den Regen gekommen. So nass war ich da noch nie. Also, dass einfach ALLES Klatschnass war, selbst die Regenjacke nichts mehr halt.
Und Tilman hatte heute wieder die Ehre, seinen Psychofreund am Arat Kilo zu treffen. Der hat sich inzwischen auch weiterentwickelt, berichtete er: Jetzt kann er den Leuten sogar schon durchs Fernsehen Schaden zufügen.
Sind doch alle mischugge...

Donnerstag
Nachdem ich anfangs angenommen hatte, es würde wieder ein absolut langweiliger Tag werden, nur am Institut rumsitzen und Zeit vertreiben, gabs dann doch noch mal (zum Abschied) so richtig „Action“: Wir fuhren zur Besichtigung zur City Hall, was allerdings recht kurz ausfiel, denn im Konzertraum, den wir zu besichtigen ausgemacht hatten, fand gerade eine Tagung statt. (Wie schön, obwohl extra ein Besichtigungstermin ausgemacht gewesen war!!!). Nachdem es mich dann fast über die unbeleuchteten Stufen mit dunkelrotem Samt überzogen auf die Schnauze gelegt hatte, kämpften wir uns durch die Baugerüste wieder ins Freie. Vermutlich auch Milenniumsvorbereitungen. Ein neuer Termin zur genauen Besichtigung – ungestört – für morgen. Ich entschied mich, nicht wieder zurück ins Institut zu fahren, sondern stattdessen mit Tilman und unserem Fahrer die Einladuungen auszufahren. Und das war eine gute Wahl, denn so lernte ich, während wir die Ministerien, Botschaften und Institutionen abklapperten, noch weite Teile Addis kennen, die ich bislang noch nicht gesehen hatte. Schön warm wars, schön sonnig. Und wieder schön viele Kinder, die uns was aufschwatzen oder bebetteln wollten. Was in unserer Verzweiflung schon zu Scherzen führte. So saßen wir gerade im Auto, als ein Weißer vorbeiging. Und Tilman fragte mich: „Willst nicht das Fenster aufmachen und ‚Farenji! Money, money!’ schrein?” Und ich darauf: „Ich sags dir: Ich würds echt tun, nur wir sitzen im Institutsbus, und ich möchte nicht, dass dann wer im Institut anruft und fragt, was da die Bediensteten aufführen!“
Nach der Arbeit zum Geldrausschleudern zum Markt nach Schuremira. Hat sich gelohnt – fette Ausbeute. Zum Schluss dann noch einen neuen Rucksack (für größeres Volumen fürs Handgepäck) gekauft und jetzt bleibt nur mehr zu hoffen, dass ich es irgendwie schaffe, alles so unterzukriegen, dass mein Übergewicht nicht auffällt.

Freitag
Natürlich: Nix zu tun. Und eigentlich nur kurz am Vormittag einen Termin bei unserem Institutsleiter um mein Praktikum zu besprechen. Lief ganz gut und interessant ab und schließendlich erhielt ich auch eine nette Praktikumbestätigung :-)
Ansonsten chattete ich noch mit Bulgarien und Griechenland, schickte ein paar Mails, schrieb eine Postkarte, die ich heute noch an meinen letzten International in die Türkei abschicken werde und ließ mir zu Mittag das letzte mal die Lasagne schmecken. Wobei auch ausgemacht wurde, dass sich Miriam und Tilman mit Elias und seiner Freundin heute abend zum Weggehen Bole treffen werden – was sich perfekt trifft, denn somit können sie mir helfen, mein ganzes Gepäck zum Flughafen zu schaffen :-)
Oh mein Gott: Das Video, bei dessen Dreh wir dabei waren... Das wird jetzt demnächst ausgestrahlt... Und anscheinend sind wir da echt drauf – als „Quotenweiße“ :-/
Am Nachmittag dann noch in die City Hall zur Besichtigung. Kaum verwunderlich, fand diesmal schon wieder eine Theaterprobe statt. Trotzdem liefen wir den Raum ab und zählten die verfügbaren Sitzplätze in den Rängen und Logen, liefen hinter die Bühne (wo es keine gesonderte Toilette für die Künstler gibt). „Das kann doch nicht wahr sein! Das kanns doch gar nicht geben!“, unser Institutsleiter. Anscheinend aber doch. Den Abgang machten wir quer durch die Probe über die Bühne, die Schauspieler schienen aber an so was gewöhnt zu sein, das brachte keinen aus der Ruhe.
Zurück ins Institut und hier sitze ich nun, noch 15 min bis zum Dienstschluss, dann heim, packen und ab zum Flughafen (und Lemongrass nicht vergessen mitzunehmen, ebenso wie noch was von der komischen Pflanze auszurupfen, die so nach Feige schmeckt...).
Mein Flug sollte pünktlich gehen und das hoffe ich auch, habe ich doch in Frankfurt lediglich 1,5 h Aufenthalt bis mein Anschlussflug nach Salzburg geht. Und darauf, den zu verpassen, bin ich nicht gerade versessen!

Abschließende Worte:
Die letzen Berichte klingen vielleicht nicht mehr so enthusiastisch... Liegt vermutlich daran, dass ich mich im Moment echt freu, heimzukommen, die letzten Tage ziemlich chaotisch waren und vor allem, weil ich noch immer angepisst bin wegen meiner abhandelgekommenen Kamera.
Generell war mein Praktikum und die Zeit hier aber wirklich toll und ich möchte gerne in ein paar Jahren wieder herkommen (und vor allem noch mehr vom Land sehen!!!). Gelernt habe ich einiges – zB auch, mein Studium nicht mehr schlechtzumachen, weil ich gesehen habe, dass es ja doch was bringt (haha). Dinge (und noch viel mehr Leute) zu ignorieren. Kontakte und Freunde und viele interessante (und nützliche) Menschen kennen gelernt (mit denen ich auch weiter in Verbindung bleiben werde) und in Zukunft was Nettes für den Lebenslauf ;-)...

Somit werde ich mich jetzt wohl verabschieden, eventuell mal noch einen Nachtrag für den Blog schreiben. Ansonsten sehe ich wohl einen Teil von euch in der nahen Zukunft wieder – worauf ich mich schon freue :-)
Bis bald und liebste Grüße,
Evchen/Äffchen/Evaki/...

Dienstag, 28. August 2007

Erste Mitbringseleinkäufe

Am Institut wieder recht chillig: Außer einem kurzen Meeting beim Institutsleiter und dem Auftrag, demnächst meinen Praktikum-Tätigkeitsbericht zu schreiben, nach dem dann meine Praktikumbestätigung ausgestellt wird.
Das hob ich mir aber für morgen auf. Stattdessen lieber Mails schreiben und eine neue Kamera daheim geordert. (Angi, es sollte die gleiche sein, wie du sie hast :-) )!
Als die Arbeitszeit vorbei war, setzten wir uns mit 4 Äthiopier/innen zusammen (ja, diesmal waren auch Mädels dabei!!!), eine total nette Runde und die eine davon war sogar Au Pair in Graz! Und spricht echt gut Deutsch mit der ganz speziellen Besonderheit: Mit leicht österreichischer Färbung! Also mal jemand, der keine Probleme hat, mein Deutsch zu verstehen :-D. Die Gespräche waren hauptsächlich sprachwissenschaftlicher Natur, über Russisch, Arabisch und natürlich Amharisch und Deutsch und Tilman und ich waren wieder ganz entzückt von der Ästhetik der arabischen Schrift und baten Hussein, dies und das auf Arabisch zu schreiben.Mit Surafel gingen wir anschließend noch mal zum Markt nach Schuremira hoch, um uns bezüglich Garbis (diesen Decken-Umhängen) umzusehen und kehrten erst zurück, als wir mit unserer Ausbeute zufrieden und die Geldtasche leer war. Morgen steht ohnehin noch mal (das letzte Mal) Geldwechseln an.

Montag, 27. August 2007

Unser Trip in den Süden: Rastafaris, Urwald und eine gestohlene Kamera

Hmmm....also, das wird ein Mega-Eintrag, aber es gibt ja auch einiges zu berichten!!!

Donnerstag
Um vier Uhr standen wir auf, wie gestern ausgemacht. Es regnete wieder in Strömen und Tilman war davon nicht gerade begeistert und wollte schon wieder ins Bett und weiterschlafen. Es wurde dann aber doch rasch besser und gegen 5 verließen wir das Haus, nachdem ich noch eine Notiz für die Familie geschrieben hatte, wo wir waren.
Bei der Minibushaltestelle war natürlich kein Taxi verfügbar, es standen aber ein paar Leute bei den kleinen Shops und wir stellten uns einfach mal hin und warteten. Es kam einer der großen orangen Stadtbusse und wir stiegen einfach mal mit ein, auch wenn wir keine Ahnung hatten, wohin der eigentlich fuhr. Die Leute fragten uns dann, wohin wir wollten. „La Gare“. Irgendwann zeigten sie uns, wo wir aussteigen und ein Taxi nehmen sollten. Der Bus war gar kein regulärer Bus im Linienverkehr, sondern zu dieser Zeit eher dazu gedacht, die Arbeiter zur Arbeit zu fahren. Wir mussten auch kein Fahrgeld zahlen...
Tatsächlich bekamen wir gleich ein Taxi, das uns zu La Gare brachte, wo wir auch sofort einen Minibus nach Shashemene erwischten, von wo aus wir nach Awasa weiterwollten. Kurz nachdem der Minibus losgefahren war, hatte ich im Dunkel auch schon die Orientierung verloren und da auch keine Landschaft zum Ansehen war, döste ich erst mal vor mich hin. Irgendwann hielten wir in irgendeinem Ort – Endstation. Der Attendant bedeutete uns, ihm zu folgen und brachte uns zu einem Privatauto, mit dem es dann weiterging. Draußen war es inzwischen hell geworden und die großartige Landschaft erkennbar: Die Bäume mit der flachen Krone, überall in der weiten Ebene verstreut. Die Besiedelung konzentrierte sich an der Straße: einstöckige Lehmhütten und Lehmhäuser. Die Lehmhütten im Rundbau mit Strohdach, die Lehmhäuser eckig mit Wellblechdach. Typischerweise sah das ganze folgendermaßen aus: ein Grundstück (ca. 70 x 50 m), begrenzt durch eine Buschreihe (oder Baumreihe oder Kakteenreihe oder eine beliebige Mischform) und auf diesem Grundstück 2-3 Hütten. An eine der Hütten angebaut eine aus Astwerk bestehende Umzäunung für das Vieh: Esel, Ziegen, Schafe und Kühe. Und natürlich überall auch Hunde. Nur wenige der Häuser an die Stromversorgung angeschlossen. Und tatsächlich wird es hier ganz klar, dass es in diesem Land viel mehr Kinder als Erwachsene gibt, denn zumeist sieht man eine/n Äthiopier/in und daneben ca. 4 Kinder (hohe Geburtenrate, geringe Lebenserwartung).
Ach ja: a propos Hunde...Da laufen ja die ganze Zeit die Viecher über die Straße (oder bleiben mitten drauf stehen). Meistens Schafe und Esel. Doch wir erwischen einen Hund. Der eigentlich brav am Straßenrand stand und dann doch meinte, sich zum Auto drehen zu müssen. Ich hatte gerade wieder geschlafen, als ich den Knall hörte und als ich mich umdrehte und aus dem Rückfenster sah, bekam ich gerade noch mit, wie der Hund umfiel.
Endlich in Shashemene... Stadt... na ja... man muss halt den Stadtbegriff neu definieren. Nur niedrige Häuser (kaum eines, das mehr als nur Erdgeschoss besitzt). Vornehmlich auch hier Lehmhütten. Wir befinden uns hier im „Jamaica-Viertel“ – also bei den Rastafaris und gehen erst mal einen Kaffee trinken. Dann statten einem kleinen Museum einen Besuch ab und werden von einem Typen mit zusammengebundenen Händen um Geld angeschnorrt. Man erklärt uns den Grund für seine zusammengebundenen Hände: der raubte nämlich regelmäßig Touristen aus und wanderte ins Gefängnis. Die Hände haben ihm dann seine Familie zusammengebunden. Unsere nächste Station war ein Compound, der ganz groß die äthiop. Flagge aufs Tor gemalt hatte und auf dem gerade Bauarbeiten im Gange waren. Wir dürfen uns gerne umschaun und bekamen einen 18-jährigen Rastafari als Führer zugewiesen. Schöne Obstbäume im Garten: Mango, Granatapfel, Avocado,...
Und ich bekam so langsam fast die Krise, weil das, was als Beschreibung im Reiseführer steht, noch ziemlich harmlos ist im Vergleich zu dem, was hier tatsächlich abgeht. „I love Haile Selassie... Haile Selassie is the light... he is of the same spirit as Jesus…Rasta love everywhere…”. Meine gesamte Zeit beim Militär hat mich psychisch nicht so fertig gemacht wie diese paar Stunden in Shashemene. Absolut irre! Diese Subkultur und ihre Kombination von Religiosität und Emperor-Verehrung ist zwar kulturwissenschaftlich sicher interessant, aber nicht unbedingt etwas, mit dem ich mich identifizieren könnte, auch wenn die Leute so ja echt nett waren. Wir nahmen auch unser Mittagessen dort ein: Maccaroni mit Getreidelaibchen und Tee, zu dem Tilman sagte: „Hmm, der schmeckt auch voll gut – da muss wieder was Spezielles drin sein.“ „Ja, das ist der Chlorgeschmack... Das schmeckt auch so, wenn ich mir den Tee mit unserem Leitungswasser mache“.
Nach dem Essen rauchten sie sich ein, während ich anfing, mein Tagebuch zu schreiben (à meine große Hilfe um alles verarbeiten zu können) so gut es ging und ich nicht durch pseudo-philosophische Gespräche bzw dem anschließenden Bibellesen abgelenkt wurde, wo das „Amen“ durch „Tscha, Ras Tafari!“ ersetzt wird. Kann mir vorstellen, dass das hier für ein paar Leute das Paradies wäre...
Schließlich Umentscheidung: Nicht Awasa, sondern Wondo Genet mit Daviah (dem 18-jährigen Rastafari) als Wegbegleiter. Wir wurden mit einem stylishen Auto zum Busbahnhof gebracht und hatten so noch Gelegenheit, auf der rumpeligen Fahrt die Stadt zu sehen. Ja, wäre ich hier gelandet (und nicht in Addis), dann wär das ein gescheiter Kulturschock gewesen! Abgesehen von ein paar Autos Pferdewagen (Einspänner) zur Fortbewegung, zum Tranport Eselwagen (auch wenn es nicht wirklich Wagen sind. Da gibt’s eine Deichsel und eine Fläche aus Holz oder Blech auf dem dann Menschen oder Güter Platz gefunden haben.
Busbahnhof – Bus – Warten, bis er voll ist. Wechseln, weil er gar nicht fahren kann, weil er kaputt ist. Der Busfahrer präsentiert uns seine Hitparade, die ich Mittels meines MP3-Players verschmähe. Der Mann neben mir kaut Chat, dessen bitteren Geschmack er mit Zucker ausgleicht, den er in einem kleinen Plastikbeutelchen in seiner Hemdtasche aufbewahrt.
Endlich da und gleich in den nächsten Minibus, der allerdings ein Mini-Minibus war und zu den heißen Quellen hinaufrumpelte, mit einer Geschwindigkeit und Gehopse, das mich an die Steyr-Truppentransporter erinnerte und viel Anstrengung, nicht von der schmalen Bank zu fallen, forderte. Bei den heißen Quellen wollte man uns zuerst nicht auf den Berg gehen lassen, sondern ins Bad schicken, aber wir bestanden darauf, durften 40 Birr zahlen und dann dem Führer folgen. Gleich nach 30 m war ein Bach zu durchqueren. Auf ein paar Steinen. Natürlich stand ich genau in der Mitte dann im Wasser. Es war nicht recht weit und Gott sei Dank auch nicht wirklich anstrengend zu gehen und so kamen wir schon bald zum mit Kuhfladen durchzogenen Urwald, der Weg immer wieder mit heißen Quellen (die sind wirklich heiß) gesäumt. In denen wird nicht nur Wäsche gewaschen, sondern auch Essen gekocht. Die oberste der Quellen barg eine Überraschung: Ein kranker Mensch, den sie mit warmem Schotter aus der Quelle zugeschüttet hatten und der nur durch die Bewegung seines Kopfes, über dem aber auch noch so was wie ein Jutesack lag, erkennbar war. Dann kamen auch noch weitere Männer aus dem Busch (die Bezeichnung ist hier wirklich zutreffend!) und als hätte ich heute nicht schon genug Eindrücke erlebt, hatten die auch noch allen Ernstes Speere mit Metallspitzen dabei (so richtig wie im Film). Eine weitere Quelle mit Badenden. Ob wir denn nicht auch Lust hätten? Ääh, nein, danke... Wir haben ja nix zum Abtrocknen dabei. Am Rückweg bekamen wir dann diese Gelada Baboon-Affen zu Gesicht, die auf den Bäumen herumturnten, was wirklich eindrucksvoll war!
Zu Fuß zurück zur Siedlung und Daviah schlug vor, beim Haus eines Freundes vorbeizuschaun, da können wir eventuell auch übernachten. Das Haus war auch aus Lehm gebaut, mit Wellblechdach, und davor noch eine Rundhütte. Außerdem war es angemalt – außen sowie innen, weil der Eigner Künstler war (und sich zur Zeit in Addis aufhält). Im Inneren 3 gemauerte Schlafstellen und ums Eck Küche & Atelier in Einem. Es gab Lemongrasstee und Brot und die Burschen rauchten wieder. Wir sahen uns die Bilder an und kauften dann jeder eines (bzw. beide das Gleiche – einen Druck mit Eseltreiber im Wald als Motiv). Und können hoffen, dass das Geld jetzt noch zurück nach Addis bzw zur nächsten Bank reicht, um dort wechseln zu können, was auch nicht so sicher ist, weil wir ja nicht unseren Pass zum Ausweisen mitgeschleppt haben. Ich hätte mir so gerne die nassen Schuhe ausgezogen, aber dann wäre das Reinschlüpfen noch umso schlimmer gewesen (weil dann zusätzlich auch noch kalt), also ließ ich sie an und berief mich erneut auf meine soldatische Vergangenheit, die auf dieser Reise wirklich manchmal ein Vorteil ist! Langsam machte sich Müdigkeit bemerkbar. Ich ging mit Tilman noch mal vor die Türe, weil er draußen noch mal Rauchen wollte. Inspiriert von der Erläuterung, die wir gerade bekommen hatten, die Augen der Hyänen leuchten im Dunklen, interpretierte ich gleich zwei gelbe Lichter als solche und fragte Tilman, ob „das da hinten“ eine Hyäne sei. Wir gingen näher zum Haus. Ich gab dann gleich noch mal (Fehl-)Alarm, weil ich wieder irgendwas Dunkles da stehen sah, das auch er ausmachen konnte und dann meinte, wir sollen doch lieber besser wieder ins Haus gehen. Und drinnen machten wir dann noch die beiden anderen Äthiopier mit dem Hyänen-Gerücht unruhig. Nach dieser Panikmache endlich schlafen.

Freitag
Wir standen wieder recht früh auf. Daviah und Tilman gingen zu den heißen Quellen, ich blieb lieber im Haus, um Tagebuch zu schreiben und mal ein bisschen alleine zu sein und zu entspannen. Im Garten rupfte ich ein paar Blümchen und steckte sie zum Pressen in meinen armen Reiseführer, der davon jetzt sicher voll versaut wird. Schnappte mir die kopierten Seiten aus dem Reiseführer aus dem Goethe Institut, die Tilman mitgenommen hatte und die teilweise sehr böse, zynische aber witzige und zutreffende Beschreibungen und Kommentare beinhalten. Zum Frühstück Samosa (Linsentaschen), Mais und Bohnen und Kaffe mit Ingwer. Lauter Sachen, die ich so zubereitet nicht kannte, aber voll gut fand.
Am Vormittag brachen wir dann zurück nach Shashemene auf, eine Fahrt, auf der mich nicht nur wieder die Landschaft faszinierte, sondern auch ein Schild, in dem die Eltern gebeten wurden, doch bitte ihre Kinder einzutragen und registrieren zu lassen, damit ihnen auch ihre Rechte zugestanden werden können.
In Shashemene trennten wir uns von Daviah und fuhren weiter nach Ziway mit seinem See. Als wir ankamen, suchten wir erst einmal die Bank auf, um zu versuchen, meine Euro zu wechseln. Ich hatte glück – mein Universitätsausweis wurde akzeptiert. Das aufgedruckte Datum für die Gültigkeit des Ausweises (noch dazu seit einem Semester längst abgelaufen) wurde als Ausweisnummer notiert. Mein 50-Euro-Schein durch die Geldmaschine laufen gelassen, wobei er immer zu einem Piepsen führte. Bankangestellte, die erst mal ein paar Minuten einen Farenji bestaunen mussten, bevor sie mit der Arbeit fortfahren konnten. Endlich bekam ich doch mein Geld gewechselt und wir konnten uns ein Hotel suchen. Das war auch echt ganz nett – in einem schönen Garten gelegen und ein nettes, sauberes Zimmer. Auch wenn das Warmwasser bei der Dusche nicht funktionierte (beim Waschbecken aber schon!) und die Türen mal wieder nicht wirklich schließen wollten. Dafür gabs ein Moskitonetz. Wir machten noch einen Spaziergang zum See. Fantastische Vögel in unglaublichen Schillerfarben. Papayabäume. Pferdewagen. Hunde, die ein totes Pferd fraßen. Ein toter Hund, der aufgebläht im Straßengraben lag. Fischskelette überall. Also: überhaupt überall Aas, aber trotzdem wirklich schön!
Irgendwann am See war dann auch meine Kamera weg. Was mich ziemlich anging. Mehr sogar noch wegen der wirklich tollen Bilder als der Kamera an sich und mir ist auch nach wie vor nicht klar, wie das passieren konnte, ob ich sie wirklich liegengelassen habe und sie dann gleich weggenommen wurde (denn es können nur wenige Minuten gewesen sein) oder richtig geflaucht (obwohl uns eigentlich niemand nahe gekommen ist). Lauthalses Schimpfen und Beschuldigungen sparte ich mir, dafür versuchte ich, das ganze noch irgendwie Positiv zu sehen und musste dabei feststellen und eingestehen, dass meine Überlegungen ziemlich hart waren:
Die Kamera war auch schon ein paar Jahre alt, ich hatte mir schon überlegt, eine neue zu kaufen, was ich aber noch nicht wollte, weil die alte ja doch noch gut funktionierte
Der Akku war mehr oder weniger leer. Der Flaucher hat weder mein Ladegerät noch den Anschluss für den Computer, die beide speziell für das Modell sind à Er kann also eigentlich mit der Kamera gar nichts anfangen (Schadenfreude).
(und komischerweise ist das fast der größte Trost, was mich allerdings hinsichtlich meines Charakters leicht erschreckt) Der Triumph darüber, zu wissen, dass ich – ätsch – dafür länger leben werde und nicht nur die höhere Lebenserwartung habe, sondern auch ein wesentlich erfolgreicheres Dasein führe.

Samstag
Ich hatte echt gut geschlafen, das Hotel lag sehr ruhig. Mein Bauch juckte noch immer von den Flohbissen, die mich schon gestern geplagt hatten. Wir checkten aus und suchten uns in der Nähe der Bushaltestelle ein Cafe, um dort zu frühstücken: Kuchen, Kaffee und danach noch einen Fruitjuice. Es war warm, eigentlich fast heiß und super schön sonnig.
Wir fanden einen Bus, der Richtung Addis fuhr und uns in Debre Zeyit aussteigen lassen würde. Ein normaler Bus. Und der brauchte ewig, bis er alle Fahrgäste beisammen hatte und voll war. So fuhren wir eineinhalb Stunden im Ort auf und ab und da die Sitzreihen schief waren und ich auf der Gangseite saß, rutschte ich immer fast hinunter. Was sich besserte, als der Busvoll war und noch einige Leute auf Holzhockern am Gang saßen. Dieses Gequetsche drücke mich auf meinen Platz zurück.
Wieder war ich froh um meinen MP3-Player. Auch jetzt wieder atemberaubende Landschaft. Am Straßenrand ein umgekippter Lastwagen. Im Umkreis liegen tausende von Tomaten, die er geladen hatte. Welch ein Farbkontrast zur sonst überwiegenden Komplementärfarbe Grün! Immer wieder Fahrzeuge mit Pannen am Straßenrand. Oftmals kein Wunder bei den Kisten, die da unterwegs sind. Und natürlich Tierkadaver, die schon einfach irgendwie dazugehören und immer eine Ästhetik des Grauens ausüben.
In Debre Zeyit suchen wir ein Hotel am Lake Bishoftu auf, was eine Weile braucht, bis wir es gefunden haben (weil wir 1x schon um 20 m vorbeigelaufen sind, weil ja auch nix angeschrieben ist!). Wir essen dort, haben einen Blick auf den See, der im Krater unter uns liegt, und gehen nach dem Essen die Straße entlang, in der wir unvermutet auf einige Prunkbauten stoßen, bevor wir plötzlich richtig am Kraterrand stehen und auf den See hinuntersehen, jedoch nicht hinuntersteigen wagen (zu steil) und uns dann schnell aus dem Staub machen, da die Kinder schon wieder beabsichtigen, ihre Mannschaftsstärke zur Belagerung zu vervielfachen. Die Rückfahrt verläuft problemlos. Zurück in Addis holen wir noch schnell ein paar Sachen zum Essen und dann nix wie heim, unter die Dusche, Abendessen und ins Bett.

Sonntag
Gibts eigentlich nix großartiges zu berichten. War mehr zum relaxen da, bzw habe ich die Zeit sogar sinnvoll genützt und eine Arbeit für die Uni fertiggeschrieben und eine weitere angefangen bzw halbfertig gebracht :-)
Und früh ins Bett!

Reisepläne

Der Mittwoch am Institut war wieder mit Lernen für die Uni ausgefüllt: Politische Termini und Kunstbegriffe, die mir zwar bekannt waren, aber nicht wirklich klar.
Des Weiteren fanden auch wieder einige Mails ihren Weg durch den Datenstrom ins Heimatland (einige an Julia, um sie zu ihrem Arbeits-Abrüsten zu beglückwünschen und an unsere Uniorganisation bezüglich Betreuung der neuen Austauschstudenten).
Gegen Ende des Tages schnappte ich mir dann das entlehnte Minderheitenschutz-Buch aus der Tasche und begann es weiter zu exzerpieren. Elias rief Tilman an und wir verabredeten uns für den Abend im Romina. Natürlich fing es kurz bevor wir losmussten wieder aus vollen Kannen zu gießen an und als wir ein paar Minuten gewartet hatten, der Regen jedoch nicht aufhören wollte, borgten wir uns den schönen, großen lila Schirm vom Institut und liefen los. Als wir im Romina ankamen, waren wir trotzdem vollkommen durchnässt, da es einfach oft wirklich unmöglich ist, einzelnen Lacken und Bächen, die über die Straße rinnen, auszuweichen. Meine Schuhe waren auf jeden Fall nass, ebenso die Hose bis zu den Knien hinauf. Ziemlich ekelhaft. Ziemliches Glück hatte ich, als ich mit dem ganzen rechten Fuß in eine Stacheldrahtrolle stieg, die sich Gott sei Dank nur um meinen dünnen Lederschuh legte und nicht durchbohrte – das hätte dumm ausgehen können.
Wir holten uns von Elias und seiner deutschen Freundin einige Reisetipps für die kommenden Tage. Und bekamen eine Erklärung für die vielen verkrüppelten Menschen, die auf den Straßen rumlaufen/krabbeln/sich dahinschleppen/.... Meine Verwunderung darüber, dass solche Verstümmelungen normalerweise nicht von einfachen Unfällen herrühren, war demnach gerechtfertigt, denn Elias meinte, dass die Eltern solche Behinderungen absichtlich herbeiführen, damit sie beim Betteln mehr Mitleid erregen und somit besser erwerbsfähig sein. Eher weniger glaube er die Geschichten, nach denen diese Verstümmelungen von Überfällen der Stämme herrühren. Denn die Zeit des Genozids – so Elias – fällt nicht in diesen Zeitraum, die liegt schon länger zurück und würde sich auch nicht dermaßen ausgestalten. Mit halb abgefrorenen Zehen kamen wir gegen 22 Uhr heim und machten uns ans Packen für den morgigen Tag, für den es früh (um 4 Uhr) aufzustehen hieß.

Mittwoch, 22. August 2007

Ka Ahnung wos des haßn soi, aba ok...

Τιποτα δε περασε, ούτε και που θα ξαναρθει

Ein aufgedonnerter Minibus

Da gestern sowieso alle zu spät gekommen sind (wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse), ließen wir uns diesmal auch Zeit, ins Institut zu kommen. zu tun war sowieso nix. Also erstmals E-Mails schreiben und fürs „Fin de Siecle“ lernen. Mit Hilfe des Wikipedias recherchierte ich die relevanten Namen der K.u.K-Monarchie, die mir nichts sagten, aber für das Verständnis des Skriptums unumgänglich waren.
Das Mittagessen war ein bisschen ein Theater (aufgrund des Stromausfalls). Keine Lasagne. Also Spaghetti bestellt. Gabs aber nur mehr 1 Portion (???) die ich dann im Endeffekt bekam und Tilman Salat essen musste. Vorsatz: Abendessen „gescheit“ im Romina. Gerade als ich meine ersten Bissen Spaghetti aß, kam die Kellnerin wieder und fragte, ob ich denn jetzt Lasagne haben wolle (es gab wieder Strom) – Pech gehabt.
Gut zurück zur Arbeit: Internet & Lernen & Chatten. Den Abschluss machte ich, indem ich mir – passend zu meiner Bakkarbeit – ein Buch über Modernen Minderheitenschutz auslieh (das ich mir vermutlich auch noch in Österreich bestellen werde und gesellte mich dann zu der Männerrunde Tilman, Surafel und Hussein in die Cafeteria (nach wie vor haben wir kaum Frauen kennen gelernt). Es begann ein „Ausfrag-Gespräch“ über Äthiopien – Deutschland – Österreich. Politik, Kultur, Religion, Kommunismus,... was zum Teil faszinierende Erkenntnisse brachte!
Zum Abendessen Fisch im Romina, der wieder ausgezeichnet war! Die anschließende Heimfahrt barg ein weiteres Abenteuer: Wir saßen vorne im Minibus. Die Scheiben waren so beschlagen, dass ich keine Ahnung hatte, wie der Fahrer bei dieser Dunkelheit was sehen wollte, ging auch trotz Scheibenwischer auf der Außenseite und händisches Wischen auf der Innenseite nicht weg. „Sieht der denn überhaupt irgendwas?“, fragte ich Tilman, aber der reagierte nicht wirklich, weil er so fasziniert war von dem Bild, das sich uns am Armaturenbrett und der vorderen Abdeckung bot. Diese war nämlich – abgesehen von den obligaten Samtdeckchen mit den Bommeln dran, weiters verziert mit einer Mickeymouse-Figur, glitzerndem Pilzpantoffel und anderen Glitzerteilchen und oberhalb an der Windschutzscheibe hingen überdies glitzernde Wackelspiralen und kleine „Christbaumkugeln“ zur Verzierung. Die Türen waren außerdem mit Leopardenfellimitat ausgekleidet. Ich versteckte mein Gesicht so weit es ging in der Jacke, ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen und auch neben mir hörte ich Tilman immer wieder unterdrückt vor sich hinlachen.

Anmerkung:
Aufgrund des Ausfluges, den wir die nächsten Tage in den Süden unternehmen wollen, wird es voraussichtlich bis zum Montag keine weiteren Einträge, Mails oder sonstige „Lebenszeichen“ meinerseits geben ;-)

On special demand:
I have to admit that I m talking 8 h per day to a greek god residing in the center of the world with everywhere else outskirt of Athens.
bzw. the "new suggestion":
I have to admit that I m talking 8 h per day to a greek god living in the centre of the world (thats Athens)


The tawdrily dressed minibus

As nobody arrived at the institute on time yesterday (when the cat leaves the house, the mice are dancing), we also did not hurry to get there. Anyway, there was nothing to work on.
So my occupation concentrated on sending e-mails and studying for the “Fin de Siecle” austrian-hungarian-monarchy exam, where I needed the help of the Wikipedia-Encyclopaedia to understand who all the k.u.k. guys mentioned in the scriptum are. Otherwise no chance to understand the text.
To get the lunch was a mess (caused by power failure). No lasagna. Ok, spaghetti then. Just 1 portion available (???). I had the luck to get it in the end cause the sauce contained meat (and Tilman is vegetarian). So he had to settle for a salad and we came to the decision to take a copious lunch at the restaurant at Arat Kilo. As soon as I took the first mouthful of spaghetti, the waitress appeared again, asking me if I d like my lasagne now. Electricity was back.
Well, back to work: surfing the net & studying & chatting. I completed my day in the institute with grabbing a book about protection of minorities from the library – appropriate to my bachelor-thesis and joined the male circle of Tilman, Souraphiel and Hussein in the cafeteria (still we rarely got known to any Ethiopian girls). An interrogation-communication started off, including Ethiopia – Germany – Austria. Policy, culture, religion, communism,... which brought some fascinating results!Delicious fish, rice and french fries for dinner at Arat Kilo. The subsequent tour home held another adventure: we took our seats in the front of the car. The front screen was so steamy, that I had no idea how the driver could see in this darkness. Neither the windscreen wipers on the outside, nor the manual mopping on the inner made an bettering. “Can he see anything at all?”, I asked Tilman, but he did not react, was too fascinated by the view of the dashboard and its coverings. This included – apart from the obligatory velvet-covers with pompons (mainly red like in all minibuses) – twinkling mini-slippers and other sparkling junk, a mickey-mouse figure in the corner and a jiggling sparkling helix as well as some kind of small “Christmas-ball ornament” fixed on the front window for decoration. Moreover the doors were lined with leopard-fur-imitation. As far as possible I tried to hide my face under the anorak, just could not master my outburst of laughter and realized that Tilman was fighting with himself for the same reason.

Dienstag, 21. August 2007

Geknüpfte Kontakte

So, heute stelle ich wieder gleich 2 Einträge hinein...Den vom Wochenende und den vom Montag.
Die Fahrt Montag Früh mit dem Minibus zum Arat Kilo brachte eine weitere Erfahrung: Der Minibus rollte zuerst ins Hüttenviertel hinunter und dann noch ein wenig den Hügel auf der anderen Seite hinauf. Blieb plötzlich stehen und eine Bagage Jungen begann, ihn rückwärts wieder hinunterzuschieben. Ich wunderte mich schon, was jetzt los war, da lieferte Tilman die Erklärung: „ Ah, ja, die schieben da Rückwärts an. Voll komisch. Das hab ich schon mal gesehen...“ Gut, ich noch nicht, dafür jetzt erlebt.
Im Institut eröffnete mir ein äthiopischer Sprachschüler: „I saw you on TV... at the Panel Discussion“ (die von „Federalism and Democracy“). Echt krass, keine Anonymität, als Weißer fällt man auf wie der bunte Hund :-D
Ich schrieb die Geschichte für den Brief an meinen kleinen Bruder fertig, bestätigte eien Prüfungstermin an der Uni, recherchierte was für die Uni und schrieb einige Mails. Unter anderem auch an den Typen vom ISS, den wir beim „Southern-Sudan-Seminar“ kennen gelernt hatten. Und bekam eine prompte Antwort mit der Zusage zu Kooperation mit unserem Friedenszentrum in Klagenfurt, wollten diese ein Seminar im Zusammenhang mit Afrika organisieren. Wäre zumindest eine tolle Möglichkeit, da diese Institution nicht nur sehr renommiert ist, sondern auch mehrere afrikanische Länder (Ost- und Südafrika) abdeckt.
So verbrachte ich meinen Tag auch ohne jegliche Arbeitsaufträge seitens des Institutes sinnvoll und zum Ausklang studierte ich noch den Bestand an philosophischen Werken in unserer Bibliothek.
Nachdem ich meine Post aufgegeben hatte, entschlossen wir uns, wieder am Arat Kilo ins Romina essen zu gehen (zu faul zu kochen und es ist ohnehin so billig) und diesmal bekam ich mein Pepper Steak: tolle Portion mit 2 großen Stücken Fleisch, Pommes und Reis und das Fleisch war echt super!!!
Tilman erzählte mir von einer Sprachschülerin, die ihm bestätigt hatte: äthiop. Frauen gehen ab Abend nicht weg. Sie musste immer um 18 Uhr daheim sein. Von der Uni wurde sie am Abend (17 Uhr) von ihrem Vater abgeholt. Der abendliche Deutschkurs am Goethe Institut stellte somit das erste Mal dar, dass sie „länger“ ausbleiben durfte.